Die letzte Verteidigungsanlage des arabischen Ibizas
Die Burg von Eivissa besteht aus verschiedenen Gebäuden, die sich auf der Anhöhe des Hügels der Stadt Puig de Vila befinden. Als es noch keine Stadtmauern gab, die erst in der Renaissancezeit errichtet wurden, stellte die Burg zusammen mit der Almudayna eine Festung dar, die durch eine Schutzmauer mit 12 Türmen abgesichert war. Dies geht aus Quellen des Mittelalters aus dem 12. Jahrhundert hervor. Beide Bereiche waren durch eine innere Fassadenfront mit Turm getrennt; diese Bauten wurden bei der Errichtung der von Simon Poulet geplanten Kaserne im 18. Jahrhundert abgerissen.
Der viereckige Grundriss der Burg mit Türmen an jeder Ecke erinnert an den Aufbau islamischer Schutzbauten, in welchen man sich als letztes Refugium verschanzte. Der Eingang zur Burg muss wohl an der östlichen Seite zwischen dem 2. und 3. Turm gelegen haben, vielleicht sogar an der Stelle, an der sich der heutige Eingang befindet.
Durch die baulichen Eingriffe, die am Haus des Statthalters vorgenommen wurden, wurde der südliche Seitenflügel der Burg freigelegt, genauer gesagt das Stück zwischen den Türmen 1, 6 und 7. Im Inneren des 6. Turms wurden Teile der alten arabischen Festung gefunden. Am Fundament des Turms sind die eingeebneten Reste eines älteren Turms oder Mauerteils sichtbar. Auf diesen Resten wurde im 14. Jahrhundert der Ehrenturm Torre del Homenaje errichtet. Dieser höchste und am besten erhaltene Turm der Festung liegt an der Stelle, an welcher die Bereiche der Burg und des Almudaina zusammentreffen, von wo aus man den Hafen und die Südküste der Insel weit überblicken kann.
Das Haus des Statthalters, das an der südlichen Seite der Burg liegt, umfasst mehrere Wohngebäude von Regierungsvertretern. Laut Berichten des Chronisten Ramon Muntaner war dort der König von Aragonien, Alfons III, während seines kurzen Aufenthalts auf der Insel im Jahr 1286 untergebracht. Diese Gebäude haben keinen großen künstlerischen Wert, obwohl einige Elemente aus Gotik und Renaissance gut erhalten sind. Historisch und künstlerisch wertvoll ist ein Teil der arabischen Burg, der zwischen den verschiedenen Gebäuden im Erdgeschoss erhalten ist.
Nachdem es zur Umwandlung in einen Parador de Turismo renoviert und entsprechend angepasst wurde, bleibt es vorerst geschlossen.