Sie wurde von der Bruderschaft der Seemänner erbaut und ist heute Teil des Archäologiemuseums.
Die Erlöserkapelle wurde von der Zunft der Seeleute errichtet und war der Verklärung des Herrn gewidmet. Ein erster Vermerk über die Kapelle ist in einem Schriftstück aus dem Jahr 1364 enthalten.
Von diesem Zeitpunkt an wird sie in verschiedenen Dokumenten erwähnt, im Besonderen im Zusammenhang mit den Besuchen kirchlicher Persönlichkeiten zwischen dem 14. und dem 18. Jahrhundert.
Es handelt sich um ein kleines, gotisches Gebäude, das wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet wurde, und ein einziges, von einem dreiteiligen Kreuzgewölbe überwölbtes Schiff hat. An seiner Westseite ist ein auf den Aussichtspunkt schauendes Rosettenfenster eingelassen. Die Tür, die als Eingang zum Archäologischen Museum dient, ging auf den Friedhof hinaus, der bis zum 17. Jahrhundert den heutigen Platz der Kathedrale einnahm.
Die Kapelle wurde 1702 für 2.500 Pfund an die Universitat (ehemaliges Verwaltungsorgan Eivissas) verkauft. Das Bild des Heiligen wurde von den Zünften in die Kirche am Hafen gebracht, die mit dem Erlös des Verkaufs ausgebaut und verschönert wurde.
Im Jahr 1907 wurde das Gebäude restauriert und in ihm das Archäologische Museum eingerichtet. Im Laufe der Restaurierungsarbeiten wurde unter der Kapelle eine Krypta mit zahlreichen menschlichen Überresten und religiösen Figuren entdeckt. Unter den Bildwerken sind besonders zwei polychrome Holzstatuen des gekreuzigten Christi und eine Figur der Hl. Lucia aus Stein zu erwähnen. Weitere bedeutende Funde waren ein Gesetzbuch, Pergamente und Handschriften aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die Arturo Pérez Cabrero in seiner 1917 herausgegebenen Broschüre „Guía de Ibiza“ erwähnt.
Aufgrund der Umbauarbeiten des Archäologiemuseums kann sie momentan nicht besichtigt werden.